Ob an der Tankstelle, an der Supermarktkasse oder in den eigenen vier Wänden: Alles wird derzeit teurer. Die Inflation ist mit einer Inflationsrate von 7,6 Prozent im Juni so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Da hilft nur „Kosten senken“. Dabei lässt sich bereits mit einem bewussteren Konsum im Alltag einiges sparen. Wir verraten Ihnen Tricks, mit denen Sie schnell und effizient Kosten sparen können.
Sparen trotz Inflation:
Tipps für Ihren Alltag
Was passiert bei einer Inflation?
Die Preise steigen stetig, doch der Wert der Währung bleibt unverändert: Unter Inflation versteht man einen andauernden Prozess der Geldentwertung, der langfristig dazu führt, dass weniger gekauft werden kann. Hierzulande wird die Inflationsrate nach dem prozentualen Anstieg des Verbraucherpreisindexes in einem bestimmten Zeitraum berechnet.
Spartipps: So können Sie ganz einfach im Alltag sparen
1. Die persönlichen Geldfresser ermitteln
Nicht jeder Haushalt ist gleichermaßen von den Preissteigerungen betroffen. Denn: Jeder gibt Geld anders aus. Um im Alltag zu sparen, ist es für Sie deshalb zunächst wichtig, Ihre persönlichen Geldfresser zu identifizieren, die häufig ganz unbewusst fester Bestandteil im eigenen Konsumverhalten sind. Nur wenn Sie wissen, wie hoch Ihre individuelle Inflationsrate ist, können Sie gezielt mit Sparmaßnahmen gegensteuern. Um herauszufinden, wie stark Sie von der Inflation betroffen sind, können Sie den persönlichen Inflationsrechner vom Statistischen Bundesamt nutzen. Geben Sie hier einfach Ihre Ausgaben beispielsweise für Miete, Fahrtkosten, Lebensmittel und Lifestyle ein und lassen Sie sich Ihre Rate berechnen.
Im nächsten Schritt gilt es dann zu überlegen, wie Sie Ihre Hauptkostenverursacher künftig reduzieren können. Natürlich sollen Sie sich auch weiterhin etwas gönnen, das Ihnen guttut und in Ihre finanziellen Möglichkeiten passt. Vielmehr geht es hier um regelmäßige Kostenstellen. Eine kleine Veränderung bei den Fixkosten kann langfristig Wunder bewirken.
Das kann der Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr bei hohen Spritpreisen oder aber auch der Verzicht auf das Fitnessstudio und die Umstellung auf kostenlose Online-Kurse sein. Aber auch die Überprüfung und Kündigung laufender Verträge und Abos kann umgehend neuen finanziellen Freiraum schaffen. Mit dem neuen Gesetz für faire Verbraucherverträge ist es nun besonders einfach, Verträge, die ab März 2022 geschlossen wurden, auch während der Laufzeit zu kündigen. Auch Handyverträge sind jetzt jederzeit monatlich kündbar. Und gerade hier kann sich ein regelmäßiger Vergleich richtig lohnen.
2. Lebensmitteleinkauf
Insbesondere bei den Lebensmitteln wird uns mindestens einmal die Woche beim Einkauf schmerzlich bewusst, wie rasant die Preise nach oben schießen. Dabei sind einige Produkte besonders stark von den Teuerungen betroffen, während die Preise bei anderen gleich oder sogar gesunken sind. Mit diesem Wissen in der Tasche und dem bewussten und gut geplanten Einkauf können Sie Ihre Ausgaben für Lebensmittel deutlich reduzieren. Teurer geworden sind z. B. Speisefette und -öle, Fleisch- und Milchprodukte, Eier sowie Brot- und Getreideprodukte. Hier lässt sich vieles durch günstigere Alternativen ersetzen. Probieren Sie beispielsweise Tomatenmark oder Frischkäse statt Butter auf dem Brot und braten Sie Ihre Gerichte in einer beschichteten Pfanne und etwas Gemüsebrühe statt in Öl an. Erfreulicherweise sind die Kosten für Möhren, Frühlingszwiebeln und Porree, Blumenkohl, Kohlrabi, Zitrusfrüchte und Kernobst günstiger als noch im Vorjahr. Setzen Sie also am besten auf mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel und profitieren Sie von der Ersparnis mit einem gesunden Nebeneffekt. Kaufen Sie Ihr Obst und Gemüse zudem immer regional und saisonal. Hier fallen keine langen Transportwege oder energiereiche Kühlungen an, sodass die Kosten in der Regel günstiger sind. Besonders auf dem Wochenmarkt können Sie gegen Ende des Verkaufstages gute Schnäppchen machen.
3. Energie sparen
Einer der Hauptgründe für die Inflation sind die gestiegenen Energiepreise als Folge der Ukraine-Krise. Da Energie immer und überall benötigt wird und auch für die Produktion von Produkten unabdingbar ist, müssen alle weiteren Preise zwangsläufig mitsteigen. Im Haushalt sollte die teure Energie deshalb besonders sparsam und bedacht verbraucht werden. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. So sollten Elektrogeräte bei Nichtnutzung ausgeschaltet werden und nicht auf Stand-by laufen. Nehmen Sie Akku-Ladegeräte nach dem Laden von der Steckdose, da diese sonst weiter Strom fressen. Außerdem ist es eine gute Idee, Kühl- und Gefrierschrank abzutauen. Denn bereits jeder Millimeter Eisschicht erhöht den Stromverbrauch um ca. 6 Prozent. Vorbeugend sollten Sie zudem darauf achten, die Kühl-/Gefrierschranktür nicht zu häufig und lange zu öffnen. Denn das ständige Auf und Zu verursacht das Entstehen der teuren Eisschicht.
Erhitzen Sie zudem das Wasser künftig im Wasserkocher statt auf der Herdplatte, verzichten auf das Vorheizen des Backofens und backen Gerichte mit ausgeschaltetem Gerät und Restwärme fertig, haben Sie bereits viel gewonnen. So sparen Sie beispielsweise rund 20 Prozent an Strom und Energie, wenn Sie den Ofen nicht vorheizen.
Und auch in der Waschküche lauert Sparpotenzial: Waschen Sie, wenn möglich bei geringen Temperaturen und verzichten Sie auf das Kurzprogramm. Das mag mit Blick auf die Energieeffizienz zunächst paradox klingen, denn eine kurze Betriebsdauer suggeriert einen geringen Energieverbrauch. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Bei kurzer Waschdauer muss die Maschine mehr Energie aufwenden, um das Wasser schnell zu erhitzen. Am meisten Energie wird also bei Kurzprogrammen mit hoher Temperatur verbraucht.
Auch wenn wir gerade nicht heizen müssen, empfiehlt es sich zudem, bereits jetzt für den kommenden Herbst und Winter vorzubeugen. Entlüften Sie vor der Heizperiode Ihre Heizkörper und sorgen Sie dafür, dass diese freistehen. Beim Heizen selbst können Sie dann bereits mit einem Grad weniger rund 6 Prozent Energie sparen. Schließlich kann es hilfreich sein, laufende Verträge zu prüfen und gegebenenfalls zu günstigeren Anbietern zu wechseln.
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