Weihnachtsgeld und 13. Gehalt: Unterschiede und steuerliche Aspekte
Die Weihnachtszeit rückt immer näher und bringt für viele Beschäftigte eine besondere Freude mit sich: das Weihnachtsgeld. Oft fällt dabei auch der Begriff „13. Gehalt“. Während die Begriffe in vielen Fällen synonym verwendet werden, gibt es wichtige rechtliche Unterschiede. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um Sonderzahlungen und geben Ihnen praktische Tipps für den optimalen Umgang mit dem zusätzlichen Geld.
Was unterscheidet Weihnachtsgeld und 13. Gehalt?
Das Weihnachtsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung, die Arbeitgeber häufig im November gewähren. Es ist in der Regel als Zeichen der Wertschätzung und zur Unterstützung in der kostenintensiven Vorweihnachtszeit gedacht. Die Höhe kann dabei stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von:
- der Betriebszugehörigkeit
- der individuellen Leistung oder
- der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens.
Das 13. Gehalt hingegen wird als fester Bestandteil Ihrer Jahresvergütung betrachtet. Es handelt sich um eine vertraglich zugesicherte Zahlung, die meist in gleicher Höhe wie Ihr reguläres Monatsgehalt ausfällt. Die Sonderzahlung erfolgt unabhängig von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens und ist nicht an besondere Anlässe wie Weihnachten gebunden, auch wenn sie häufig zum Jahresende ausgezahlt wird.
Der entscheidende Unterschied liegt also im Anspruchscharakter:
- Weihnachtsgeld = freiwillige Sonderzahlung mit Zweckbindung an das Weihnachtsfest
- 13. Gehalt = vertraglich festgelegter Bestandteil des Jahresgehalts
Welche Regeln gelten bei Kündigung oder Jobwechsel?
Ob Sie bei einem Arbeitgeberwechsel Anspruch auf Weihnachtsgeld oder 13. Gehalt haben, hängt von der Art der Zahlung ab:
- Ist das Weihnachtsgeld an die Betriebszugehörigkeit gebunden, kann der Anspruch entfallen, wenn Sie vor Jahresende ausscheiden.
- Beim 13. Gehalt steht Ihnen in der Regel ein anteiliger Anspruch zu, beispielsweise für die Monate, die Sie im Jahr gearbeitet haben.
Achten Sie unbedingt auf die Formulierung im Arbeits- oder Tarifvertrag. Arbeitgeber dürfen Rückzahlungsklauseln nur in engen Grenzen vereinbaren.
Wie wirkt sich die Steuer auf Weihnachtsgeld und 13. Gehalt aus?
Beide Zahlungen gelten steuerlich als Arbeitslohn. Das bedeutet:
- Sie sind voll steuerpflichtig und unterliegen dem Lohnsteuerabzug.
- Zusätzlich fallen Sozialversicherungsbeiträge (Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) an.
Dabei wird die Zahlung in die Lohnabrechnung des Auszahlungsmonats (meist November oder Dezember) integriert. Dadurch erhöht sich für diesen Monat das steuerpflichtige Einkommen. Und damit auch die Steuerbelastung.
Um diesen Effekt etwas abzufedern, wird das Weihnachtsgeld in der Regel als „sonstiger Bezug“ behandelt. Hier greift die sogenannte Jahreslohnsteuertabelle: Die Steuer wird so berechnet, als wäre das Weihnachtsgeld über das ganze Jahr verteilt worden. Das führt meist zu einer etwas geringeren Besteuerung, als wenn man das Geld direkt zum Monatseinkommen hinzurechnen würde.
Wie können Sie Ihr Weihnachtsgeld sinnvoll nutzen?
Viele nutzen ihr Weihnachtsgeld klassisch, um Geschenke zu kaufen und zusätzliche Ausgaben abzufedern. Gleichzeitig bietet die Sonderzahlung zum Jahresende Ihnen die Chance, Ihre finanzielle Situation nachhaltig zu verbessern und finanzielle Vorsätze umzusetzen.
1. Notgroschen aufbauen oder ergänzen
Ein finanzielles Polster ist die Grundlage jeder soliden Finanzplanung. Ideal sind Rücklagen in Höhe von drei bis sechs Monatsgehältern, um unerwartete Ausgaben wie Autoreparaturen oder eine kaputte Waschmaschine abzufedern.
2. Schulden reduzieren
Haben Sie laufende Kredite oder einen überzogenen Dispokredit? Eine Sonderzahlung eignet sich hervorragend, um Verbindlichkeiten schneller zu tilgen. Das verschafft Ihnen langfristig mehr finanziellen Spielraum und senkt Ihre monatliche Belastung.
3. Mit Strategie in die Zukunft investieren
Wenn Sie weder Schulden noch akute Ausgaben haben, bietet sich eine Investition in Ihre finanzielle Zukunft an. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist es sinnvoll, einen Teil des Weihnachtsgeldes langfristig anzulegen.
Möglichkeiten sind:
- eine freiwillige Einzahlung in die betriebliche Altersversorgung,
- private Rentenversicherungen,
- oder ETF- und Fondssparpläne.
4. Persönliche Wünsche bewusst erfüllen
Natürlich dürfen Sie sich auch etwas gönnen. Wenn ein Teil des Weihnachtsgeldes in ein besonderes Erlebnis oder einen Herzenswunsch fließt, entsteht langfristig echter Mehrwert: Freude, Motivation und Lebensqualität.
PSD Bank-Tipp
Überlegen Sie, Ihr Weihnachtsgeld in mehrere Teile aufzuteilen. Zum Beispiel ein Drittel für kurzfristige Wünsche, ein Drittel für Rücklagen und ein Drittel für langfristige Vorsorge. So profitieren Sie emotional und finanziell zugleich. Gerne stehen wir Ihnen mit persönlicher Beratung zur Seite, wenn es darum geht, Ihr Weihnachtsgeld optimal einzusetzen. Gemeinsam entwickeln wir eine Strategie, die genau auf Ihre aktuelle Lebenssituation und Ihre persönlichen Ziele abgestimmt ist.
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